KSV fast am Ziel!
VfL Michelstadt abgeschossen
KSV Haingrund – Vfl Michelstadt II 6:0 (3:0)
Tore: 1:0 D. Yildirim (9.), 2:0 N. Haydn (29.), 3:0 S. Kankaya (31.), 4:0 E. Heger (46.), 5:0 E. Heger (83.), 6:0 D. Siebenlist (86.)
Schiedsrichter: Wolfgang Helfrich (TSV Elmshausen)
Zuschauer: 50
KSV Haingrund: A. Wölfelschneider (TW), M. Maier, A. Schütz, A. Schönig, R. Wölfelschneider (C), N. Haydn, S. Kankaya, D. Yildirim, E. Heger, D. Siebenlist, A. Bergmann – N. Heger, O. Schäfer, K. Reichert, D. Herzog, T. Eckert (ETW)
Vfl Michelstadt II: F. Koch (TW), L. Weber, P. Reh, M. Nagl, L. Rinas (C), A. Monitzer, M. Gallone, N. Tran, M. Keil, K. Asalif, L. Gürtler – M. Hammann, N. Nagel, D. van der Vegt
Im Vorfeld der Partie hätte man denken können, dass die Partie gegen die stark abstiegsbedrohte Reserve des VfL Michelstadt ein Selbstläufer würde. Mit einem „Dreier“ wäre man ganz nah an das mutige Saisonziel „Aufstiegsrunde“ herangerückt. Allerdings änderten sich bis kurz vor Anpfiff der Partie dermaßen die Vorzeichen, dass bei den KSV-Verantwortlichen die ein oder andere zusätzliche Sorgenfalte auf der Stirn sichtbar wurde. Zum einen musste Spielertrainer Dorian Siebenlist krankheits- oder verletzungsbedingt leider erneut auf einige Stammkräfte verzichten und obendrein standen im auflaufenden Kader der ein oder andere angeschlagene Spieler, bei dem man nicht wusste, ob diese tatsächlich über 90 Minuten gehen könnte. Zum anderen kam nur wenige Stunden vor Anpfiff die Nachricht, dass die 1. Mannschaft des Kreisoberligisten aus Michelstadt aufgrund Spielermangel nicht in Georgenhausen antreten könne. Somit konnte sich die Reserve mit Aktiven aus der 1. Mannschaft verstärken. Ein wettbewerbsverzerrendes Unding, das von verantwortlicher Seite durch den HFV dringend für die Zukunft gelöst werden muss! Wenn Spielermangel, dann bitteschön die Reserve absagen und die 1. Mannschaft von unten auffüllen.
Die rot- weißen ließen sich davon jedoch in keinster Weise beeindrucken und von der offensiv ausgerichteten Marschroute abbringen. Bereits nach wenigen Minuten hätte der frühe Führungstreffer fallen müssen. Nach einer Balleroberung marschierten Diyar Yildirim und Salih Kankaya nahezu ohne Gegenwehr auf den Gästetorhüter zu, wollten es dann aber zu schön machen und vertändelten den Ball. In der 7. Minute steckte der heute wieder enorm stark aufspielende Yildirim auf Kankaya durch. Dieser scheiterte aber im 1-gegen-1 am sehr gut parierenden VfL- Schlussmann. Nur zwei Minuten später eroberte sich Yildirim nach einem starken Offensivpressing am gegnerischen Sechzehner den Ball, tanzte noch zwei Gegenspieler aus und schob gekonnt und abgezockt aus kurzer Distanz zur verdienten 1:0 Führung ein. Der KSV ließ dem VfL von Beginn an nicht den Hauch einer Chance und schnürrte die junge Michelstädter Truppe in deren Hälfte ein. Angriff über Angriff rollte auf das Gästetor. Nach gut 20 Minuten erreichte Yildirim ein feines Zuspiel auf der linken Außenbahn. In unnachahmlicher Manier tankte er sich auch diesmal wieder in den Strafraum, doch anstatt auf die einschussbereiten Mitspieler am Fünfmeterraum zurückzulegen, versuchte er noch den Torwart aus zu tanzen, scheiterte jedoch leider. Die 29. Minute brachte dann endlich die hochverdiente und beruhigende 2:0- Führung, nachdem Nick Haydn einen Yildirim Eckstoß mit einer fulminanten Direktabnahme aus gut acht Meter unhaltbar unter den Querbalken zimmerte. Wieder nur wenige Momente später war der durchgebrochene Markus Maier im gegnerischen 16er nur noch durch ein Foul zu stoppen. Den fälligen Strafstoß netzte Goalgetter Kankaya sicher zum 3:0 in die Maschen. Die einzig nennenswerte Offensivaktion des VfL in der ersten Halbzeit ereignete sich in der 37. Minute, als ein VfL- Freistoß aus 30 Meter aus dem rechten Halbfeld an die KSV Torlatte klatschte. Kurz vor dem Seitenwechsel hatte Siebenlist nach feiner Vorarbeit durch Heger und Yildirim gleich zweimal die Chance, die Führung weiter auszubauen.
Direkt nach Wiederanpfiff machte der KSV durch einen sehenswert herausgespielten Kopfballtreffer durch Emanuel Heger den Deckel auf die Partie (46.). Nach starker Kombination im Mittelfeld über Yildirim, Kankaya und Siebenlist erhielt der zur Pause eingewechselte Dean Herzog auf rechts außen den Ball, brachte diesen unter Kontrolle, vernaschte seinen Gegenspieler und bediente mit einer mustergültigen und punktgenauen Flanke den mitgelaufenen Heger am langen Pfosten, der aus fünf Meter mit einem herrlichen und wuchtigen Kopfball zum 4:0 vollendete. Danach wurde durchgewechselt und die Siebenlist- Truppe nahm deutlich Tempo und Aggressivität aus dem Spiel und überließ dem VfL zunehmend die Spielgestaltung. In etwa ab der 50. bis zur 80. Minute kam der VfL nun besser in die Partie und erarbeitete sich auch einige Einschussmöglichkeiten. So verfehlte ein Kopfball der Michelstädter nur knapp das Ziel (57.). In der 63. Minute schaffte es dann ein völlig blankstehender VfL- Stürmer nicht, den Ball aus fünf Meter nach einem guten Querpass überhaupt auf das KSV- Tor zu bringen. Bei einer in dieser Phase wenigen KSV- Offensivaktionen scheiterte Kankaya in der 68. Minute im 1-gegen-1 am VfL- Schlussmann, nachdem er durch einen starken Steilpass von Siebenlist freigespielt wurde. Im Gegenzug fischte Adrian Wölfelschneider einen strammen Weitschuss aus gut 30 Metern Torentfernung aus dem Torgiebel. Nur Momente später rettete erneut Wölfelschneider stark im 1- gegen- 1. Der VfL hätte sich hier den Ehrentreffer durchaus verdient gehabt. Zehn Minuten vor dem Ende prallte dann noch ein VfL- Weitschuss aus halbrechter Position an den rechten Außenpfosten. Siebenlist rüttelte seine Mannen nun nochmals auf und trieb diese nochmals nach vorne. In der 81. Minute dann fast eine Kopie des vierten Tores: starke Flanke von Herzog auf Heger, der diese Chance jedoch zunächst noch liegen ließ. Besser machte er es nur Sekunden später, als er eine gute Hereingabe durch Kankaya zum 5:0 über die Linie drücken konnte. Mit dem Schlusspfiff veredelte Siebenlist dann noch einen starken Freistoß aus dem linken Halbfeld von Oliver Schäfer per Kopf zum 6:0.
Insbesondere in der ersten Halbzeit und jeweils in den ersten und letzten zehn Minuten des zweiten Spielabschnittes boten die Jungs um Siebenlist trotz der vielen Ausfälle spielerisch eine ihrer besten Saisonleistungen. Auch während des Schonganges in der zweiten Halbzeit hatten die rot- weißen zu jeder Zeit die Partie im Griff. Am Ende stand ein hochverdienter und standesgemäßer Sieg, welcher den KSV nun ganz nah an das für Anfang der Runde noch schwer zu erreichende Saisonziel „Aufstiegsrunde“ heranrücken lässt. Bereits am kommenden Sonntag empfängt der KSV die ebenfalls abstiegsbedrohte Reserve des TV Fränkisch-Crumbach. Mit einem weiteren Punktgewinn könnten dann auch noch alle rechnerischen Zweifel noch beseitigt werden.
VORSCHAU:
Sonntag, 28. November 2021 – 14:45 Uhr
KSV Haingrund – TV Fränkisch-Crumbach II