Endlich!!! KSV besiegt "gelb- blauen Fluch" der letzten Jahre!

Schwere Verletzung von "Mini" überschattet Derbysieg

 

GSV Breitenbrunn - KSV Haingrund 0:1 (0:0)

Tore: 0:1 Luca Tartler (57.)

Schiedsrichter: Tim Schnellbächer (SV Lörzenbach)

Zuschauer: 120

GSV Breitenbrunn: D. Jordan (TW), D. Flechsenhaar, E. Ehrhardt, L. Ehrhardt, A. Stier, N. Greim ( C ), R. Deitrich, K. Orth, P. Greim, R. Billinger, T. Kuschek - B. Busch, M. Flath, K. Schäfer, M. Olt, S. Saul (ETW)

KSV Haingrund: A. Wölfelschneider (TW), A. Schütz, T. Wölfelschneider, P. Kuhnert- Vogel, M. Tartler, Luca Tartler, A. Bergmann ( C ), Luis Tartler, N. Heger, A. Schönig, N. Haydn – M. Maier, O. Schäfer, K. Reichert, D. Herzog, Noah Tartler (ETW)

 

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Zum schweren Auswärtsderby bei der GSV Breitenbrunn wird der KSV mit blau- gelben Bengalos empfangen. Trotz Dauerregen, der dem Geläuf in Breitenbrunn schwer zusetzt, herrscht auf Seiten des Gastgebers beste Oktoberfeststimmung und ein weiterer Heimsieg scheint nur noch Formsache. Doch der KSV ist in Abwesenheit von Spielertrainer Dorian Siebenlist, der übers Wochenende im Urlaub weilt, bis in die Haarspitzen motiviert und wird von den beiden Interimstrainer M. Maier und O. Schäfer bestens auf den bevorstehenden und harten Gang eingestellt. Am Ende bringen die Rot- weißen der bis dahin noch ungeschlagenen GSV die erste Saisonniederlage bei. Es ist DIE faustdicke Überraschung dieses Spieltages! Mit etwas Glück und Geschick, sowie unbändigem Einsatzwillen und Teamgeist ist dieser Erfolg für den KSV am Ende jedoch auch nicht ganz unverdient.

Dabei beginnt die Partie für den KSV denkbar ungünstig. Der seit Wochen überragend aufspielende und nicht zu ersetzende Alec Schönig rutscht in der 2. Spielminute auf dem matschigen Untergrund im Zweikampf aus, verdreht sich dabei das Sprunggelenk und reißt sich das Syndesmoseband. "Mini" wird dem KSV damit mehrere Monate nicht zur Verfügung stehen. Dieser Schock sitzt auf Seiten des KSV tief und genau in dieser Phase kommt der GSV zu einer dreifachen Einschussmöglichkeit, die jedoch mit Glück und Geschick verteidigt werden kann (10.). Die GSV spielt optisch überlegen und diktiert das Geschehen, der KSV hält mit großem Einsatzwillen dagegen, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen und spielt abgeklärt. Ein Freistoß von Nick Haydn aus gut 25m klitscht dem GSV- Keeper durch die Hände und touchiert noch die Latte (23.). Auf der Gegenseite streicht ein Schuss des GSV aus gut 18m knapp am linken Torpfosten vorbei (28.) und in der 33. Minute klatscht ein GSV- Kopfball nach einer Ecke an das KSV- Quergebälk. Ansonsten hat die Defensive des KSV um Routinier T. Wölfelschneider das Geschehen im Griff, da gerade auch der heute überragend spielende André Schütz den pfeilschnellen GSV- Stürmer P. Greim vollständig aus dem Spiel nehmen kann. Haydn, Kuhnert und Bergmann räumen alles ab, was auf sie zukommt. Das spielerische Niveau dieser B- Liga Partie ist in der ersten Hälfte, auch aufgrund des tiefen Geläufs, recht überschaubar und mit einem torlosen Unentschieden geht es in die Kabine. Der typische Derby- Charakter fehlt bis zu diesem Zeitpunkt noch.

Dies ändert sich jedoch mit Beginn der zweiten Halbzeit, als der GSV dann auf seine Fans zuspielen kann. Nun kochen zunehmend die Emotionen hoch und die Zweikämpfe gewinnen an Härte. Jetzt ist es ein richtiges Derby und es wird um jeden Zentimeter gekämpft. Der GSV ist weiterhin tonangebend und erhöht den Druck, ohne sich jedoch wirklich zwingende Möglichkeiten zu erarbeiten. Mitten in diese Phase dann die Führung für die Rot- weißen. Mit einem der wenigen, aber in dieser Situation ganz stark gespielten Entlastungsangriffe setzt der KSV zum Nackenschlag an. Die heute beiden aufopferungsvoll kämpfenden Cousins Luis und Luca Tartler beweisen eindrucksvoll, wie sie schon früher in der Jugend harmonieren konnten. Nach schönem Zuspiel behauptet Luis im linken Mittelfeld den Ball, lässt seinen Gegenspieler mit einer Finte ins Leere laufen und bedient seinen gestarteten Cousin mit einem ganz feinen Schnittstellenpass, den Luca in hohem Tempo aufnehmen kann, das Laufduell gewinnt und das Leder mit einem trockenen Schuss aus gut 16m halbhoch zur Führung in den GSV- Kasten nagelt (57.)! Die euphorische Freude auf Seiten des KSV über diese Führung lässt die frenetischen Heim- Fans des GSV zunächst verstummen. Jetzt spüren die Haingründer, dass heute etwas "Großes" möglich sein könnte und werfen alles in die Waagschale. Die Intensität der Partie nimmt weiter an Fahrt auf, die Stimmung wird hitziger und die Zweikämpfe werden verbissen geführt. Jetzt ist richtig "Musik" auf dem Platz! Wegen wiederholtem Foulspiel wird M. Maier mit einer zehnminütigen Zeitstrafe belegt. Der heute ebenfalls wieder stark spielende Nick Haydn verletzt sich im Zweikampf am Knie und muss das Feld kurzzeitig verlassen, um nur wenige Minuten später wieder zurückzukehren, um seinen Jungs in dieser schwierigen Phase zu helfen. KSV- Keeper A. Wölfelschneider rückt zunehmend in den Mittelpunkt und hat es direkt vor den heimischen GSV- Fans nicht leicht einen kühlen Kopf zu bewahren. Mit der Einwechselung von Mirco Olt (67.) kann Breitenbrunn den Druck noch weiter erhöhen, weil Olt sich mit seiner spielerischen Klasse seine Mitspieler förmlich "zurechtlegt" und diese immer wieder mit ganz starken Pässen in Szene setzen kann. Es segeln einige Flanken von beiden Seiten immer wieder gefährlich in den KSV- Strafraum. Einen GSV- Kopfball kann Wölfelschneider noch an den Pfosten lenken. Mit unbändigem Einsatzwillen und einer kämpferisch ganz starken Teamleistung gelingt es dem KSV aber erfolgreich das wütende Anrennen des GSV zu verteidigen. In den letzten Minuten der Partie bieten sich dem KSV noch zwei dicke Konterchancen, doch sowohl Luis Tartler (87.), dessen Schuss aus 16m nur haarscharf am langen Eck vorbeizischt, als auch Dean Herzog, der aus 8m völlig freistehend nur den Torwart anschießt, lassen diese dicken Möglichkeiten ungenutzt. Ein mögliches 0:2 oder gar 0:3 wären aber auch sicher des Guten zuviel gewesen!

Nun ist es also vollbracht! Nach unzähligen Jahren, in denen der KSV in den Partien gegen seinen Ortsrivalen aus Breitenbrunn stets das Nachsehen hatte, und in denen es eigentlich immer nur um die Höhe der Niederlagen ging, konnte der KSV mit einer ganz starken und geschlossenen Teamleistung endlich diesen "Fluch" besiegen und das Blatt wenden. Für diese Momente spielt man Fussball! Für diese Momente lohnt es sich zu kämpfen! Die Mannschaft hat sich in den vergangenen vier Duellen gegen den GSV Schritt um Schritt an diesen Erfolg herangearbeitet und hat sich diesen sensationellen Sieg endlich und redlich verdient! Auf Seiten des KSV standen an diesem denkwürdigen Sonntag fünf 18jährige Rot- weiße Fussballer auf dem Platz. Eine tolle Entwicklung unter Spielertrainer Dorian Siebenlist, die Stolz macht! Nach dem Sieg verbrachte man im GSV- Sportheim noch viele Stunden und das Oktoberfestbier schmeckte gut, wie lange nicht!

Diese Euphorie gilt es nun mitzunehmen. Die schweren Partien der letzten vier Wochen gegen Finkenbach, Neustadt, Gammelsbach und nun gegen Breitenbrunn - allesamt Aufstiegsaspiranten - haben gezeigt, dass man mit diesem Kader und vor allem der richtigen Einstellung auch gegen Spitzenmannschaften mithalten kann. In den nächsten Wochen kommen nun "vermeintlich leichtere" Gegner auf Augenhöhe. Es wird aber nur gehen, wenn an die Leistung der letzten drei Spiele angeknüpft werden kann.

 

 

VORSCHAU:

Sonntag, 09. Oktober 2022 – 15:00 Uhr

KSV Haingrund - TSV Günterfürst II