Ging die sportliche Führung des KSV mit dem neuen Trainer Norbert Lauth noch sehr optimistisch in die neue Spielzeit, ist die Ernüchterung Anfang Dezember 2023 nach einer total verkorksten Halbserie maximal. Mit gerade einmal sieben Punkten aus 13 Partien geht der KSV mit der "Roten Laterne" in die Winterpause! Ungaublich! Es droht der Abstieg aus der B- Klasse. Welch eine Enttäuschung! Nach der "Seuchensaison 22/23", in welcher schon maximal alles schiefgelaufen war, sollte in dieser Spielzeit eigentlich alles besser werden. Spielertrainer Dorian Siebenlist, der wieder zum TSV Seckmauern zurückging, erhielt mit Norbert Lauth (B-Lizenz) einen würdigen Nachfolger, um die Mannschaft in einem nächsten Schritt weiterzuentwickeln. Mit Felix Olt konnte ein überaus talentiertes Eigengewächs der A- Jugend überzeugt werden, seinen Heimatverein bei Erreichung der hochgesteckten Ziele zu unterstützen. Daneben überzeugte man Diyar Yildirim davon, als "spielender Co- Trainer" noch eine Runde die junge KSV- Mannschaft mitzuprägen. Mit Sebastian Risch (TSV Bullau) und Adi Härtel (TSV Amorbach) wurde der Kader vielversprechend ergänzt. Die Vorzeichen standen also mehr als gut. Doch es sollte alles anders kommen. Noch vor dem Trainingslager erlitt der gerade von einem Knöchelbruch wieder genesene Youngster Alec Schönig bei einem schweren Motorrad- Unfall einen Bruch des Schien- und Wadenbeines. Zum Saisonauftakt in Brensbach zeigte der KSV dann eine vielversprechende Leistung, hätte diese Partie nie und nimmer verlieren dürfen, ging aber letztlich denkbar unglücklich und knapp mit 1:2 als Verlierer vom Platz. Es folgten eine knappe Niederlage gegen den Top- Favoriten Gammelsbach (1:3), ehe es mit einem Rumpfkader während der Urlaubszeit eine bittere 0:4- Klatsche beim Geheimfavoriten Türk Breuberg setzte. In dieser Partie verletzte sich Markus Maier am Knie und fiel damit monatelang aus. Nach einer erneut denkbar knappen Auswärtsniederlage bei der SG Bad König/Zell (3:4) folgte schließlich der erste "Dreier" im Auswärtsspiel in Mümling Grumbach (3:0). In dieser Phase wurde bei Felix Olt ein Riss im Meniskus festgestellt. Neben Luca Tartler (Kreuzbandriß), Alec Schönig und Markus Maier nun also der vierte, nur schwer zu kompensierende Ausfall eines hoffnungsvollen Nachwuchskickers, auf den man dank seiner fußballerischen Qualitäten große Hoffnungen setzte. Auch im Derby gegen die GSV Breitenbrunn war man lange Zeit ebenbürdig, musste aber wieder mit nur einem Tor Unterschied die Segel streichen (2:3), bevor man zu Hause die TSG Steinbach schlagen konnte (2:0). In Würzberg verlor man nach völlig desolaten 20 Minuten in der Anfangsphase erneut mit nur einem Tor Unterschied (3:4). Die beiden Heimspiele gegen die SG Hainstadt/Rai- Breitenbach (3:5) und gegen TV Fränkisch Crumbach (3:6) hätten aufgrund des jeweiligen Spielverlaufes niemals verloren werden dürfen. In beiden Partien schoss man jeweils drei Tore, musste aber einfach zu viele zum Teil tollpatschige Gegentreffer hinnehmen. Luis Tartler laborierte in dieser Zeit schon an einer langwierigen Bänderverletzung im Knöchel. Mit gerade einmal elf Mann, wobei Ersatztorwart Noah Tartler noch auf dem Feld aushelfen musste, reiste man zum Spitzenreiter nach Günterfürst und musste erwartungsgemäß eine herbe 0:7- Pleite hinnehmen. Zu allem Überfluss verletzte sich in dieser Partie dann auch noch Leistungsträger Nick Haydn. Auch hier lautete die Diagnose Außenbandanriß und Meniskusschaden. Luca, Alec, Felix und Nick werden wohl erst im späten Frühjahr 2024 wieder in das Geschehen eingreifen können, hoffentlich dann noch rechtzeitig! Die Personaldecke schrumpfte zusehends und Trainer Lauth konnte eigentlich zu keinem Zeitpunkt der Hinrunde mit einer eingespielten Stammelf, geschweige denn in der gewünschten Bestformation antreten. Immer wieder musste improvisiert und umgestellt werden. Gegen Mitabstiegskandidat Michelstadt holte man dreimal einen Rückstand auf, musste sich am Ende aber erneut mit einem Unentschieden begnügen (3:3). In Gammelsbach musste man sich - trotz aller Erwartungen und dank einer kämpferisch starken Leistung - wiederum mit nur einem Tor Unterschied (1:2) geschlagen geben. Zu allem Überfluss erhielten Diyar Yildirim und Alec Bergmann in der hektischen Schlussphase noch jeweils die Rote Karte wegen wiederholten Foulspieles, nachdem beide zuvor schon mit der gelben Karte und einer Zeitstrafe vom Schiedsrichter belegt worden waren. Der Siegtreffer für den SV Gammelsbach fiel dann auch zwangsläufig in diese Phase, als der KSV mit zwei Mann weniger dem Meisterschaftsfavoriten Paroli bieten musste. Yildirim und Bergmann wurden für jeweils eine Partie gesperrt und fehlen dann beim Rückrundenauftakt zusätzlich.

Das Tabellenbild spiegelt das eigentliche Potenzial der Mannschaft in keiner Weise wieder. Aber alles Jammern hilft nun nicht, die Fakten sind nun einmal geschaffen und die Spieler müssen ab sofort schleunigst in den Modus "Abstiegskampf" umschalten. Ein Abstieg muss mit allen Mitteln verhindert werden. Denn die geschaffenen Rahmenbedingungen beim KSV könnten eigentlich nicht besser sein. In den letzten drei Jahren wurden tolle Investitionen getätigt, um die Windlücke zu einem top- Sportgelände zu entwickeln. Zunächst wurde im Juni 2021 eine moderne, kosten- und energiesparende LED- Flutlichtanlage installiert. Im September 2023 wurde dann eine professionelle "Versenkregneranlage" in Betrieb genommen und zwei nagelneue "Bundesliga- Tore" mit freier Netzaufhängung und zwei Meter Ausladung wurden in neue Fundamente gesetzt und an die Fußballer übergeben. Und schließlich steht der neue Mähroboter für kommenden März 2024 ebenfalls schon bereit. Umfeld und Rahmenbedingungen sind also nahezu optimal, der sportliche Erfolg hinkt dem eigenen Anspruch jedoch weit hinterher. Noch ist aber nichts verloren, noch sind die direkten Konkurrenten in unmittelbarer Schlagdistanz und noch kann man sich aus der Abstiegszone aus eigener Kraft herausarbeiten! Dies wird aber nur mit dem größtmöglichen Einsatz eines jeden Kickers funktionieren.

Nun geht es in die langersehnte Winterpause, in der sich hoffentlich einige Akteure richtig erholen und auskurieren können, bevor dann ab kommendem Frühjahr die heiße Phase im Abstiegskampf beginnt.

Für den KSV stehen beginnend mit dem Auswärtsderby beim SV Lützel- Wiebelsbach II am 21.02.2024 nun somit 15 Endspiele um den Klassenerhalt an! Es sind noch 45 Punkte zu vergeben.

 

+++Der KSV Haingrund bedankt sich bei allen für die tolle Unterstützung im Jahr 2023, wünscht Euch und Euren Familien eine frohe und besinnliche Weihnachtszeit sowie ein gutes, erfolgreiches und vor allen Dingen gesundes neues Jahr 2024+++