Dreckiger Arbeitssieg!
KSV hat es schwer gegen motivierte Lützelbacher!
KSV Haingrund – SV Lützel-Wiebelsbach II 1:0 (0:0)
Tore: 1:0 S. Kankaya (52.)
Schiedsrichter: Seckin Okutun (TV Rüdenau)
Zuschauer: 130
KSV Haingrund: J. Löffelmann (TW), A. Schönig , O. Schäfer, P. Kuhnert (C), B. Stohr, N. Haydn, S. Kankaya, D. Yildirim, D. Siebenlist, A. Bergmann, F. Bubik – M. Maier, A. Schütz, E. Heger, N. Heger, A. Yildirim, D. Herzog
SV Lützel - Wiebelsbach II: F. Morgenroth (TW), M. Appel, N. Schnaderbeck, S. Freudenberger, E. Beyaz, A. Grünewald, B. Knust (C), N. Daum, B. Istek, I. Erken, M. Scholz - A. Gärtner, L. Löbel, M. Böttcher, N. Tran
Zum Spieltag im Rahmen des „Äbbelwoi- Festes“ des KSV Haingrund waren die Rollen klar verteilt: punktgleich zum Tabellenführer ging der KSV als Tabellendritter als klarer Favorit in dieses „kleine Derby“ gegen den Ortsnachbarn und Tabellenletzten SV Lützelbach II. Diese ungewohnte Favoritenrolle sollte dem KSV im Laufe der Partie noch schwer zu schaffen machen. Zahlreiche heimische Zuschauer waren bei bestem Fußballwetter auf die Windlücke gekommen, um sich von dem sportlichen Erfolg der letzten Wochen selbst ein Bild zu machen und Spielertrainer Siebenlist konnte nahezu in Bestbesetzung antreten. Einzig Rafael Wölfelschneider, Thomas Wölfelschneider und der langzeitverletzte Max Tartler fehlten.
Schon nach wenigen Minuten hatte man das Gefühl, dass die Siebenlist- Truppe heute ein sehr „dickes Brett“ zu bohren haben wird. Zwar agierte man über die gesamte Spieldauer optisch absolut überlegen, hatte die Partie im Griff und war auch spielerisch überlegen, aber die rot- weißen agierten in vielen Aktionen überaus nervös, einfachste Bälle versprangen, kürzeste Zuspiele fanden oftmals nicht den Mitspieler und gegen top- motivierte und aufopferungsvoll kämpfende Gäste tat man sich in der Offensive lange Zeit sehr schwer. Siebenlist musste seine Jungs immer wieder lautstark wachrütteln und antreiben. Der SVL dagegen machte es in den ersten zehn Minuten gut und schon in der 4. Spielminute setzten die grün- weißen aus gut 16 Meter den ersten Warnschuss in Richtung KSV- Gehäuse ab, der jedoch sein Ziel deutlich verfehlte. Es war auch allerdings die einzig nennenswerte Chance des SVL über die gesamte Distanz. In der Folge war eigentlich nur noch der KSV am Drücker, ohne jedoch wirklich zwingend zu sein. Es fehlte die letzte Präzision beim Abschluss wie noch in den letzten Wochen. So wurde nach 12 Minuten ein Abschluss von Goalgetter Salih Kankaya nach einer guten Ablage von Diyar Yildirim auf der Linie geklärt. Nach knapp 20 Minuten fand ein langer Ball Yildirims erneut Kankaya, der den Ball im 1-gegen-1 gegen den stark parierenden Gästekeeper im Tor nicht unterbringen konnte. In der 25. Minute rauschte ein starker 30 Meter Freistoß von Dorian Siebenlist nur haarscharf am SVL Giebel vorbei. Zehn Minuten später fand ein strammer Abschluss von Felix Bubik im Anschluss an einen KSV- Eckstoß nicht sein Ziel. Kurz vor dem Seitenwechsel konnte auch der spielfreudige Yildirim nach einem feinen Solo die erlösende Führung nicht erzielen. Chancen waren zweifelsohne da, aber der SVL hatte sich dieses torlose Unentschieden zum Halbzeitpfiff redlich verdient. Die Kabinenansprache von Siebenlist dürfte entsprechend laut gewesen sein.
Spielertrainer Siebenlist musste mit lautstarken Anweisungen sehr viel gegensteuern, um am Ende den knappen Erfolg zu sichern.
Kurz nach Wiederanpfiff nagelte Kankaya einen Freistoß aus 16 Metern an den Querbalken. Kurze Zeit später dann einer der wenigen sehenswerten und strukturierten Angriffe des KSV. Kontrolliert wurde der Ball aus der Abwehrreihe auf der rechten Seite auf den eingewechselten André Schütz gespielt, der dann mit einem schönen Pass den gestarteten Bastian Stohr auf der rechten Außenbahn bediente. Dieser ließ noch einen Gegenspieler stehen und mit einer scharf getretenen Flanke erreichte er im Zentrum Mittelstürmer Salih Kankaya, der mit einem wuchtigen Kopfball zum viel umjubelten 1:0 in die Maschen köpfte (52.). Die Erleichterung war greifbar. Nach einer knappen Stunde verfehlte ein guter Weitschuß Yildirims nur knapp das Ziel. Nur fünf Minuten später parierte der SVL Torsteher stark einen Kankaya Freistoß aus 25 Metern. Den Abpraller konnte Felix Bubik leider nicht verwerten. Nach 75 Minuten segelte ein Bubik- Freistoß aus halblinker Position ebenfalls nur knapp am Giebel vorbei. Fünf Minuten vor dem Ende schaffte es Kankaya nicht, einen starken Querpass Yildirims, der zuvor seine Gegenspieler wie Slalomstangen stehen ließ, zur Entscheidung einzunetzen. Auch ein frech getretener Freistoß von Siebenlist aus 16 Meter in die Torwartecke und ein starker Volleyabschluss von dem sehr gut spielenden Emanuel Heger kurz vor Schlusspfiff blieben ungenutzt. Beim SVL machte sich im zweiten Spielabschnitt das kräftezehrende Anlaufen aus der ersten Hälfte bemerkbar und die Gäste fanden kaum noch Möglichkeiten um offensive Akzente zu setzen.
Bissige Lützelbacher machten es auch Goalgetter Salih Kankaya (links) sehr schwer.
Natürlich war dieser knappe Derby- Sieg am Ende hochverdient, jedoch war es gegen bissige Lützelbacher schon ein extrem hartes Stück Arbeit und es ist schon etwas verwunderlich, dass der SVL aufgrund der gezeigten Leistung den letzten Tabellenplatz der B- Liga belegt!
In der Entwicklungsphase, in der sich diese junge KSV- Truppe gerade befindet, müssen auch solche Partien erst einmal gewonnen werden, denn vor nicht allzu langer Zeit hätten solche Spiele sicher noch einen anderen Ausgang gefunden. Drei weitere Punkte stehen also zu Buche und es heißt nun wichtige Lehren aus solchen Spielen mitzunehmen, den Mund abzuputzen und weiterzumachen. Mit diesem wichtigen Sieg kann sich der KSV in der Spitzengruppe weiter etablieren und mit nunmehr zwanzig Punkten rangiert man punktgleich zum Tabellenführer weiter auf Platz 3 der Tabelle. An diese neue Favoritenrolle und die gesteigerte Erwartungshaltung muss sich die Mannschaft sicher erst noch gewöhnen und jetzt auch mental hart dafür arbeiten. Am kommenden Sonntag um 12:45 Uhr bei der zehntplatzierten FV Mümling- Grumbach II haben die Jungs die Chance, weiter an dieser vermeintlichen Favoritenrolle zu wachsen.
Auch Spielmacher und Antreiber Diyar Yildirim bemühte sich stets, das SVL- Bollwerk zu knacken.
Keeper Joshua Löffelmann wurde in seinem 1. Saisonspiel über die komplette Spieldauer nicht wirklich ernsthaft geprüft und durchlebte einen ruhigen Nachmittag.
VORSCHAU:
Sonntag, 17. Oktober 2021 – 12:45 Uhr
FV Mümling Grumbach II - KSV Haingrund