Starke Reaktion!
Dezimierter KSV holt ganz wichtige Punkte
KSG Rai- Breitenbach II - KSV Haingrund 1:3 (0:2)
Tore: 0:1 S. Kankaya (1.), 0:2 D. Siebenlist (42.), 1:2 S. Jakovenko (51.), 1:3 S. Kankaya (86.)
Schiedsrichter: Marcel Simon (FC Bayern Alzenau)
Zuschauer: k.A.
KSV Haingrund: A. Wölfelschneider (TW), M. Maier, A. Schütz, A. Schönig, B.Stohr, N. Haydn, S. Kankaya, E. Heger, D. Siebenlist, A. Bergmann (C), F. Bubik – R. Wölfelschneider, N. Heger, O. Schäfer, D. Herzog
KSG Rai Breitenbach II: F. Müller (TW), P. Schwinn, J. Lino, D. Ribeiro, N. Walther, S. Atmaca, S. Jakovenko, F. Schweers, R. Batista, M. Holzberger, R. Pereira (C) – J. Muntermann, M. Büchner, M. Kolbert, K. Engelstätter
Eine richtungsweisende Partie hatte der KSV am vergangenen Sonntag vor der Brust. Die unnötige und schmerzliche Heimniederlage gegen Günterfürst noch in den Knochen, reiste man zu allem Übel auch noch stark ersatzgeschwächt zur Reserve der KSG Rai- Breitenbach, die in unmittelbarer Schlagdistanz auf Rang 7 der Tabelle, mit nur sechs Punkten Rückstand zum KSV rangierte. Mit Diyar Yildirim fehlte verletzungsbedingt die offensive und kreative Schaltzentrale, mit Captain Peter Kuhnert krankheitsbedingt der Ruhepol auf der wichtigen Doppelsechs. Dazu noch einige angeschlagene Akteure, die unter Normalbedingungen eigentlich nicht hätten auflaufen dürfen. Denkbar schlechte Vorzeichen also für dieses wichtige "6- Punkte- Spiel". Eine weitere Niederlage, und man wäre auf Platz 6 oder 7 abgerutscht und der Abstand zu Rai- Breitenbach wäre auf drei Punkte zusammengeschmolzen.
Doch die Siebenlist- Truppe war mit Anpfiff der Partie hellwach. Aggressiv lief man den Gegner an und die anfänglich völlig verunsicherte Defensive der Rai- Breitenbacher fand dagegen kein MIttel. So war es Goalgetter Salih Kankaya, der ein Missverständniss zwischen der KSG- Defensive und dem Torhüter bereits in der 1. Minute zur frühen Führung für den KSV nutzen konnte. Kankaya sprintete zwischen die Abwehrreihen und konnte den Torhüter mit einem feinen Heber von der Strafraumkante zum 1:0 überwinden. Ein perfekter Start. Auch danach blieb der KSV mit seiner forschen Spielweise am Drücker. So verzeichnete Bubik mit einem sehenswerten 20m- Schuss die nächste Gelegenheit. In der 10. Minute war erneut der starke Kankaya zur Stelle, doch sein platzierter Schuß konnte gerade noch so mit der Fußspitze zur Ecke geklärt werden. Nur zwei Minuten später die nächste dicke Gelegenheit für die rot- weißen, nachdem eine scharfe Flanke von Markus Maier von der rechten Seite parallel zur Torlinie an Freund und Feind vorbeitrudelte. Rai- Breitenbach wirkte in diesen ersten 15 Minuten völlig kopflos und das desolate Abwehrverhalten mit vielen Missverständnissen und Abspielfehler hätte von KSV- Seite konsequenter genutzt werden müssen. Danach verflachte die Partie etwas, weil der KSV die Zügel etwas schleifen ließ und ermöglichte so den grün- weißen sich neu zu sortieren und wieder in das Spiel zurückzukommen. Ein toller Angriff der KSG hätte in der 33. Minute fast zum Ausgleich geführt, doch der Schuss aus 16m verfehlte nur knapp das Ziel. Nur fünf Minuten später dann ein Gewaltschuss der KSG aus gut 25m zentraler Position, doch der heute sehr starke KSV- Keeper Adrian Wölfelschneider konnte den Ball -gegen die Laufrichtung- gerade noch mit den Fingerspitzen zur Ecke parieren. Im Anschluss wirkte der KSV wieder präsenter und erarbeitete sich wieder Torchancen durch Kankaya (39./41.). Doch beide Male wurde der Abschluss in letzter Sekunde noch geblockt. Nur eine Minute später konnte Dorian Siebenlist einen mißglückten Abwurf des KSG- Keepers stark erobern, passte die Kugel auf den gestarteten Markus Maier auf der rechten Außenbahn, der mit einer mustergültigen Flanke auf den langen Pfosten erneut den mitgelaufenen und freistehenden Dorian Siebenlist fand, der mit einem herrlichen Kopfball aus fünf Meter zur beruhigenden 2:0 Pausenführung einköpfen konnte. Mit dieser verdienten Führung im Rücken ging es in die Halbzeit.
Gleich nach Wiederanpfiff (47.) hatte Bastian Stohr mit einem strammen Schuss von der linken Strafraumkante noch die Gelegenheit, vorzeitig den Deckel auf die Partie zu machen, doch der KSG- Keeper konnte den Schuss stark parieren. Nach dieser Aktion bekam die KSG zunehmend Oberwasser und auf Seiten einiger KSV- Akteure machten sich nun zunehmend die Plessuren, aber auch mangelnde Kräfte und Kondition aufgrund des sehr tiefen Geläufs bemerkbar und Rai- Breitenbach witterte seine Chance. Unentwegt feuerten sich die Mannen um Spielertrainer Percy Schwinn an und setzten den KSV zunehmend unter Druck. Folgerichtig konnte die KSG durch Sergej Jakovenko nach einer feinen Kombination auf der linken Außenbahn eine scharfe Flanke in der 51. Minute zum Anschlusstreffer aus kurzer Distanz verwerten. Jetzt wurde es eng, denn dem KSV gelang nur noch wenig Entlastung nach vorne und die Partie entglitt zusehends. Zu allem Überfluss musste dann auch noch der starke Emanuel Heger (55.) verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Alleine Keeper Adrian Wölfelschneider, der in der 58., 68. und 79. Minute drei hochkarätige Einschussmöglichkeiten der KSG mit tollen Glanzparaden entschärfen konnte, als auch der pfeilschnellen und noch zweikampfstarken Viererkette der jungen Andé Schütz, Nick Haydn, Alec Schönig und Alec Bergmann war es zu verdanken, dass der knappe Vorsprung gehalten werden konnte. Rai- Breitenbach hätte zu diesem Zeitpunkt den Ausgleich verdient gehabt. Zu wenig Gegenwehr kam aus dem Mittelfeld und man taumelte dem Schlusspfiff entgegen. Nun wurden noch Noah Heger (63.), Oliver Schäfer (72.) und Dean Herzog (85.) in die Partie geworfen. Die Jungs um Spielertrainer Dorian Siebenlist wehrten sich mit den letzten Körner nach Kräften und kämpften gegen den drohenden Ausgleich. In der 83. Minute gelang es dann dem aufopferungsvoll kämpfenden Markus Maier auf der rechten Außenbahn doch noch einmal für Entlastung zu sorgen. Seinen starken Diago- Pass ins linke Halbfeld fand Bastian Stohr, der nur durch ein Foulspiel zu stoppen war. Oliver Schäfer trat an, zog die Kugel gekonnt auf den langen Pfosten zum völlig freistehenden Salih Kankaya, der den Ball mit einem spektakulären Flugkopfball von der Fünferkante knallhart und unhaltbar unter die Latte zum vielumjubelten 1:3 versenkte! Damit war der Widerstand der Rai- Breitenbacher gebrochen und der KSV ging insbesondere aufgrund der ersten Halbzeit noch verdient als Sieger vom Platz!
Fix und fertig und stolz wie Bolle - Dorian Siebenlist während seiner Ansprache nach dem unerwarteten Sieg in Rai- Breitenbach
In Anbetracht der derzeit sehr angespannten personellen Situation, muss man der Mannschaft für diese Leistung nur großen Respekt zollen, denn diese drei Punkte waren definitiv nicht zu erwarten. Nach der Niederlage gegen Günterfürst war dieser Sieg wohl einer der strategisch Wichtigsten in der aktuellen Runde überhaupt. Denn nun kommen mit der GSV Breitenbrunn am nächsten Sonntag im Heimspielderby und dem schweren Auswärtsspiel beim Tabellenführer TSV Sensbachtal zwei richtige Knallerspiele, auf die man sich auf Seiten des KSV jetzt nur freuen kann. Aufgrund des derzeitigen Vorsprunges auf Tabellenplatz 9 mit nunmehr 11 Punkten, kann die Siebenlist- Truppe in diesen beiden Partien völlig befreit und ohne jeglichen Druck aufspielen. Das ambitionierte Saisonziel mit Tabellenplatz 8 scheint nun wirklich zum Greifen nah, selbst wenn in den nächsten beiden Spielen nichts Zählbares mitgenommen werden kann. Und wenn sich das Lazarett pünktlich zum Derby lichten sollte, wer weiß...
VORSCHAU:
Sonntag, 07. November 2021 – 14:45 Uhr
KSV Haingrund – GSV Breitenbrunn