Derby auf Augenhöhe
KSV unterliegt unglücklich
KSV Haingrund – GSV Breitenbrunn 0:2 (0:1)
Tore: 0:1 D. Flechsenhaar (40.), 0:2 P. Greim (90+2.)
Schiedsrichter: Rudolf Mück (VfR Eberstadt)
Zuschauer: 120
KSV Haingrund: A. Wölfelschneider (TW), A. Schütz, A. Schönig, P. Kuhnert (C), B.Stohr, N. Haydn, S. Kankaya, D. Yildirim, E. Heger, D. Siebenlist, A. Bergmann – N. Heger, R. Wölfelschneider, O. Schäfer, D. Herzog, F. Bubik, T. Eckert (ETW)
GSV Breitenbrunn: F. Schäfer (TW), N. Schmitt, D. Flechsenhaar, T. Orth, L. Panse, N. Greim (C), K. Schäfer, A. Friedrich, M. Olt, P. Greim, R. Billinger – S. Orth, D. Jordan, M. Greim, M. Flath, S. Saul (ETW)
Im mit großer Spannung erwarteten Derby gegen die GSV Breitenbrunn, gleichsam Spitzenspiel des 13. Spieltages der B- Liga Odenwald, hat die „Bambi- Truppe“ um Spielertrainer Dorian Siebenlist am vergangenen Sonntag mit einer ganz starken Leistung einen weiteren, wichtigen kleinen Schritt in eine vielversprechende Zukunft getan! Endlich konnte man den zahlreichen Zuschauern auf der Windlücke wieder einmal ein packendes Ortsderby „auf Augenhöhe“ gegen die GSV Breitenbrunn bieten, denn die jüngere Bilanz des KSV gegen den Ortsrivalen las sich bis dato desaströs: 8 zu 46 Tore und nur ein einziger Punkt in den letzten neun Partien seit 2016 sprachen Bände! Regelmäßig kassierte man teils vernichtende Klatschen gegen die GSV. Nach der knappen und unglücklichen Niederlage aus dem Vorjahr in Breitenbrunn, wo man lange Zeit Spiel und Gegner beherrschte und in Führung lag, war man dieses Mal wieder ein kleines Stück näher dran, um diese schwarze Serie zu beenden.
Und die Zeichen dafür standen nicht schlecht, denn Siebenlist konnte bis auf den kurzfristig ausgefallenen Markus Maier und den langzeitverletzten Max Tartler auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Beide Mannschaften legten mit viel Leidenschaft von Beginn an ein gutes, und einem Derby entsprechendes Tempo an den Tag und warfen sich beherzt in jeden Zweikampf. Klare Torchancen konnte sich in der ersten halben Stunde aber keine der beiden Mannschaften erspielen und man gestaltete den ersten Spielabschnitt größtenteils ausgeglichen. Der KSV versuchte es auf der einen Seite mit vielen Einzelaktionen, der GSV auf der anderen Seite mit vielen langen Bällen und Standardsituationen. Erst in der 32. Minute musste sich der heute wieder gute Adrian Wölfelschneider zum ersten Mal auszeichnen, als er einen Breitenbrunner Abschluss nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld mit einer starken Parade um den langen Pfosten lenken konnte. Kurz danach parierte Wölfelschneider im 1-gegen-1 nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld stark. Direkt im Anschluss konnte aber auch er es nicht verhindern, dass die GSV durch Dennis Flechsenhaar mit 0:1 in Führung ging (40.). Im Anschluss an einen Eckstoß fiel Flechsenhaar der Ball aus dem Gewühl heraus direkt vor die Füße und diesen konnte er aus rund elf Meter durch die Beine „von Freund und Feind“ mit Glück im Tor unterbringen. Mit diesem Resultat ging es in die Pause. Der KSV bot dem sichtlich überraschten Gast die Stirn und gestaltete die Partie offen.
Spielertrainer Dorian Siebenlist konnte trotz der Niederlage auf seine Truppe sehr stolz sein!
Entsprechend entschlossen kam der KSV aus der Kabine. Schon kurz nach Wiederanpfiff setzte man durch Emanuel Heger das erste Ausrufezeichen, als dieser aus einer unübersichtlichen Situation im GSV- Sechzehner seinen Abschluss knapp über das Gästetor setzte. Nur drei Minuten später dann konnte Goalgetter S. Kankaya eine 100%ige Chance leider nicht zum Ausgleich nutzen (49.), als er die Kugel aus fünf Meter völlig freistehend nicht im Tor unterbringen konnte. Schon hier wäre der Ausgleich mehr als verdient gewesen. Die Gäste standen in der zweiten Halbzeit sehr tief, suchten immer wieder mit langen Bällen den schnellen Greim, der aber in Andre Schütz einen ebenso schnellen Widersacher hatte. Auch die jungen Alec Bergmann, Nick Haydn und Alec Schönig, der keinen einzigen Zweikampf verlor, lieferten wieder eine überragende Partie in der Defensive. Offensiv setzte die GSV im zweiten Durchgang kaum mehr Akzente, stattdessen versuchten die routinierten GSV’ler dem jungen KSV- Team in den jetzt teils ruppig geführten Zweikämpfen zunehmend den „Schneid“ abzukaufen. So hatten die Gäste nach rund 60 Minuten enormes Glück, dass Mittelstürmer André Friedrich nach einem überharten Einsteigen gegen Torwart Wölfelschneider außerhalb des Sechzehners nur die Gelbe Karte erhielt. Viele andere Schiedsrichter hätten hier klar auf Rot entschieden. Nun begann die stärkste Phase des KSV. In der 63. Minute ging ein KSV- Abschluss nach einem Freistoß, der zunächst in der GSV Mauer landete, nur um Zentimeter am Tor vorbei. In der 68. Minute verfehlte ein flacher Schuss von Diyar Yildirim aus rund 18m nur knapp das Ziel. Nur drei Minuten später zischte ein Freistoß von Dorian Siebenlist aus 25m haarscharf am Dreieck vorbei. Der KSV war nun ganz dicht dran am Ausgleich. Wieder nur wenige Minuten später, ließ der Gästetorwart einen guten Weitschuss von Nick Haydn direkt vor die Füße von Salih Kankaya abprallen. Doch auch diesmal gelang es ihm nicht, völlig freistehend zum 1:1 einzuschießen. Zehn Minuten vor Spielende wollte Siebenlist nun den Ausgleich erzwingen, stellte um, und setzte alles auf Offensive. Der starke Nick Haydn wurde aus der Viererkette in die Offensive beordert, Bergmann und Schönig rückten ebenfalls auf: 1:1 oder eben 0:2! In der 88. Minute verpasste es dann Siebenlist selbst, eine gute Freistoßflanke von Alec Schönig in aussichtsreicher Position mit Druck noch auf das Tor zu bringen. Vorausgegangen war ein Freistoß aus dem Halbfeld, als der gestartete Haydn kurz nach der Mittellinie durch ein rüdes Foul gebremst wurde. Auch in dieser Situation hätte sich die GSV über eine härtere Sanktion durch den Schiedsrichter nicht beklagen dürfen. Alles nach vorne werfend, musste der KSV dann in der Nachspielzeit durch einen Konter noch das 0:2 durch Phillip Greim (92.) hinnehmen. Bezeichnend die letzte Szene des Spiels. Ein erneuter Freistoß aus dem Halbfeld von Felix Bubik konnte von Alec Schönig per Kopf gefährlich auf den GSV- Kasten gebracht werden. Den Abpraller schoss der eingewechselte Rafael Wölfelschneider an die Unterkante der Latte und den erneuten Abpraller setzte Kankaya aus zwei Meter über das Tor. Es sollte einfach nicht sein.
Es wurde um jeden Ball gefightet. (Diyar Yildirim und Emanuel Heger im Duell mit T. Orth)
Für die junge Siebenlist- Truppe war diese Partie ganz sicher eine weitere gute Erfahrung und es gilt daraus zu lernen, wenn man vor lautstarken und „enthusiastischen“ Gästefans ein solch knappes Derby spielen kann. Die Lautstärke des GSV- Jubels beim 0:2, nach dem Schlusspfiff oder auch beim „Singen“ unter der Pergola, kann man nur dahingehend deuten, dass der KSV diesmal wieder ganz nah an einem Derby- Sieg dran war, und dass die Erleichterung bei den blau- gelben sehr groß gewesen sein muss! Dies ist Anerkennung genug für die Entwicklung der Mannschaft! Ein Unentschieden hätte sich der KSV redlich verdient und man kann der Mannschaft in keinster Weise einen Vorwurf machen. Mit großer Leidenschaft bot man dem Angstgegner mehr als nur Paroli. Leider fehlte zum einen das Glück im Abschluss und zum anderen hätte sicherlich die ein oder andere Schiedsrichterentscheidung günstiger für den KSV ausfallen können. Nichtsdestotrotz brachte man die aufstiegsambitionierten Breitenbrunner soweit, sich in der 2. Halbzeit in der eigenen Hälfte einzumauern. Auch im nächsten Spiel wartet mit dem zweitplatzierten TSV Sensbachtal ein dicker Brocken. Auf dem nicht einfach zu bespielenden Platz – ohne Mittelfeld - werden wieder die gleichen Tugenden gefragt sein wie in diesem Derby.
Auch heute wieder eine Bank in der Viererkette: der junge Alec Schönig!
Vergebliches Warten auf den Ausgleich
Wurde wieder mit "allen Mitteln" bekämpft: Diyar Yildirim (li.)
Hatte heute kein Glück im Abschluss und ließ zwei dicke Chancen liegen: Salih Kankaya
VORSCHAU:
Sonntag, 14. November 2021 – 15:15 Uhr
TSV Sensbachtal - KSV Haingrund